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Buchtipps - Theologie

Der Trost der Schönheit ist eine schillernde Verbindung aus autobiografischem und essayistischem Erzählen: keine Kulturgeschichte, die ihren Gegenstand mit Theorie einhegen will, sondern eine literarische Spurensuche. Gabriele von Arnim fragt nach den Formen und Wirkungen dessen, was wir schön nennen; nach dem Glück und den dunklen Seiten der Empfindsamkeit.

Wandern ist Beten mit den Füßen. Beten ist ein ganzheitliches Geschehen, das sich nicht nur im Kopf und ín den Gedanken abspielt. Beim Unterwegssein mit dem Versuch, bewusst in der Gegenwart Gottes mit Körper und Geist da zu sein, wird der weg zum Gebet. Beim Pilgern, Wandern und Spazierengehen geht es letztlich - so wie beim Gebet - um die Suche nach Frieden, Glück und Gott. Dabei muss es nicht die große Wallfahrt sein, sondern auch beim Besuch einer Kirche am Wegesrand, einer kleinen Bergkapelle, einer Kreuzwegstation oder eines Bildstöckchens finden sich spirituelle Orte.

Das zum religiösen Buch des Monats März gekürte Buch von Rudolf Bischof, Priester und Seelsorger, und Klaus Gasperi, Theologe und Germanist, bringt durch die Auswahl der Texte - neben der Bibel vor allem Gedichte und Erzählungen aus der Literatur – einen neuen und so wohltuend offenen Zugang zur Fastenzeit und zu Ostern.

Das Heft 5 der Reihe Kellion widmet sich den Erfahrungen und Erlebnissen spiritueller Frauen. Die Beiträge des Bandes beginnen bei den ältesten biblischen Zeugnissen von Frauen in der Nachfolge Jesu, gehen über die Wüstenmütter Ägyptens und die die Rezeption der biblischen Frauengestalten bei den Kirchenvätern und beleuchten die Wirkung dieser Erfahrungen spiritueller Frauen bis in die heutige Zeit. Mit Beiträgen u. a. von Gabriele Ziegler, Fidelis Ruppert, Anselm Grün, Carmen Tatschmurat, Johanna Domek und Eva M. Synek.  

Raunächte erzählen von NIna Stögmüller:

»Die Bibel ist eine Gegend, in der man wohnen kann. Da läuft ein Wasser hindurch, lebendiges Wasser.« Silja Walter ist bekannt für ihre symbolgeladenen Gedichte und Lieder, mit der sie ihren Glauben in Worte goss. Mit Martin Werlen verband sie eine lange geistliche Freundschaft. Zum 100. Geburtstag der 2011 verstorbenen Dichtertheologin hielt Werlen 30 Impulse auf Radio Vatikan, um die dichtende Nonne einem breiteren Publikum vorzustellen. Kurz und prägnant, und doch in einer geistlichen Tiefe, die Kenner an Silja Walter lieben.

Als im Dezember 2019 das YouTube-Video „#FragEinenMönch“ erschien, in dem der Benediktiner Nikodemus Schnabel auf vorher gesammelte Fragen zum Leben als Mönch antwortete, war das Echo begeistert: Ein Mönch und Katholik, der offen, ehrlich und reflektiert auch auf schwierige und persönliche Fragen eingeht und einen klaren Standpunkt vertritt! Und das, ohne andere zu verurteilen oder ihnen seine Meinung aufzudrücken.

Jörg Lauster erzählt die Biographie des Heiligen Geistes von der Schöpfungsgeschichte über frühchristliche, mystische, philosophische und romantische Geistvorstellungen bis zum heutigen Pfingstchristentum und zu der Frage, wo in einer entzauberten Welt der Geist vernehmbar wird. Er zeigt dabei anschaulich, wie es im Namen des Geistes immer wieder zu Neuaufbrüchen kam, geht aber auch der dunklen Seite dieser rätselhaften Macht nach.  

Unsere Identität als Christen nährt sich aus der Erinnerung. An wichtigen Stellen schärfen die Bibel und die Liturgie der Kirche ein, sich zu erinnern: Gedenke, dass du Staub bist! Tut dies zu meinem Gedächtnis! In seinem Buch legt Erik Varden, ehemaliger Trappisten-Abt in England und Bischof von Trondheim, diese biblischen Aufforderungen aus und zieht verblüff ende und beeindruckende Verbindungslinien zu Texten und Erfahrungen moderner Dichter und Musiker.

Die Sprache ist vielschichtig so wie der Mensch. Worte wie Glaube , Hoffnung oder Liebe lassen unterschiedliche Bedeutungen aufscheinen. Einerseits muss diese Vielfalt definiert , d.h. begrenzt werden. Andererseits weist der Bedeutungsreichtum darauf hin, dass der Mensch nie ganz zu fassen oder festzulegen ist. Auf diese unbegrenzbaren Dimensionen weisen die neuen Gedichte von Andreas Knapp hin. Darin begibt er sich auf Spurensuche nach Worten, die über das Gewöhnliche hinausweisen: Gedichte an der Schwelle zu Gott.